Eigene Produktionen
Alle CDs, die bisher veröffentlicht wurden
Oliver Ganz hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Tonträger veröffentlicht. Bevor es überhaupt möglich wurde, CDs zu brennen, hat er seine Musik bereits auf Kompaktkassetten angeboten. Das erste vollständige Werk war damals die Produktion "SNAKE-EYES", die auf C60 Reineisenband Kompaktkassette angeboten wurde. An digitale Datenspeicherung der Musikdaten begann man damals erst in Tonstudios, bei Herstellern von Telefonanlagen sowie Funkhäusern und bei der NASA zu denken. Eine der ersten Digitalisierungen der Musik von Oliver Ganz startete etwa 1992, als sein Song "Panadia" als Endlosschleife von exakt 3 Minuten Laufzeit in einer Telefonanlage des Herstellers Telenorma bei einem Darmstädter Grosskunden eingespielt wurde.
First Steps (1992) Kurz nach Snake-Eyes begann die Produktion der ersten, volldigital erzeugten Musik, die in einer in sich geschlossenen, volldigitalen Music-Workstation (für Insider: Ein Korg 01/W-FD) produziert und zunächst auf DAT-Recorder aufgezeichnet, und dann zum Stückpreis von damals stolzen 150 DM auf CD-R übertragen wurde. Es handelte sich dabei um die CD "FIRST STEPS (1992)".
Zur Produktion dieses Albums verwendete Oliver Ganz erstmals einen Sampler für Schlagzeug- und Effektsounds. man stelle sich vor: Damals kostete ein RAM-Erweiterungsboard für einen Akai-Sampler (512 Kilobyte) etwa 400 DM. zum Vergleich: Dafür bekommt man heute etwa 128 GB, also 250000 mal soviel...
Natürlich können Sie sich "First Steps" hier in voller Länge herunterladen oder - wenn die technischen Vorraussetzungen bei Ihrem PC gegeben sind - auch direkt online anhören.
Want more (1996) Ermutigt durch den großen Zuspruch wuchs das Studio mächtig an und bestand zu Beginn des zweiten Albums schon aus 5 digitalen Klangerzeugern, die über 2 Tastaturen gespielt wurden. Als Sequenzer kam damals ein 600 Mhz Rechner zum Einsatz, der alle diese Klangerzeuger via Midi gleichzeitig steuerte. Ein Bild dieses Studios finden Sie übrigens bei "online hören"
Für technisch Interessierte: Die Klangerzeuger waren damals ein Yamaha EX5, eine Korg Karma Workstation,ein Yamaha MU100R, ein Korg 01/RW sowie ein Kawai K1RII. Gelegentlich kamen sogar noch Sounds eines alten Korg DS-8 zum Einsatz. Ein Sampler wurde nicht mehr verwendet, vielmehr wurde die Musik an einem weiteren PC in mehreren Spuren aufgezeichnet und die Samples im Nachhinein hinzugemischt. Zunächst als Sequenzer, dann als DAW diente hier die Software Cubase der Firma Steinberg.
Want more wurde auf CD-R vertrieben und ist noch heute als Download erhältlich.
Natural Blue (2000) Diese CD war ein Meilenstein für gleich mehrere Premieren. Einerseits ist "Natural Blue" der erste Sampler von Oliver Ganz, andererseits hat er sich hier erstmals ein Pseudonym zugelegt, unter dem er auch die nächsten Alben veröffentlichte. Kein Kaufzwang ist eine Anspielung auf die damals in Deutschland noch relativ neuen, nächtlichen Dauerwerbesendungen wie z.B. "Amazing Discoveries", bei denen ein Entsafter das Leben einer ganzen Generation total verändert....
Natural Blue ist im eigentlichen Sinne keine neue Produktion, weshalb man sie hier auch nicht separat zum Download bekommt. Es war vielmehr eine Art "Best of", auf der nochmals digital remastered die besten Songs aus Snake Eyes, First Steps und Want More zusammengestellt waren.
Sleep well (2001) ist das erste, sehr emotionales Werk von Oliver Ganz, das versucht mit unterschiedlichen Gefühlen umzugehen. Es entstand während der Schwangerschaft seiner Frau, sowie den ersten 4 Lebensmonaten seines ersten Kindes Maximilian. Das Gesicht des etwa eine Woche alten Kindes ist im Vollmond des Covers zu sehen.
Neben dem Titelsong "Sleep well", welcher aus gregorianischen Gesängen besteht und insgesamt fast 20 Minuten dauert, finden sich weitere Songs, die diverse, vermutete Traumszenen des Kindes, aber auch die Gefühle eines werdenden Vaters musikalisch ausdrücken sollen. Allerdings hatten sowohl Oliver, als auch seine Frau und nicht zuletzt Maximilian damals erst einmal eher schlaflose Nächte ;-). Aus Sicht des Kindes beschreibt die Musik die ersten Lebenseindrücke, aus Sicht des Vaters im Grunde die ersten Minuten des neugeborenen Lebens.
Journey to nowhere (2002) ist das erste Konzeptalbum von Oliver Ganz, bei dem die einzelnen Tracks allesamt logischer Bestandteil eines größeren Ganzen sind. Lange haben sich die Zuhörer gefragt, um was für eine Reise es da geht und wer da unterwegs ist. Nun, die offizielle Version lautet: Es ist die Reise eines Wassertropfens, der durch Sonnenhitze verdampft zum Teil einer Wolke wird, vom Wind landeinwärts getragen wird und schließlich abregnet. Über Grundwasser, eine Quelle, und einen Fluss gelangt er zurück ins Meer, wo er abermals von der Sonne verdampft wird...
Die einzelnen Songs des Albums beschreiben dabei die einzelnen Stationen, die der Wassertropfen auf seiner Reise passiert.
Dance of the Arpeggiators (Ende 2002) Mit diesem Album gelang Oliver Ganz der Durchbruch und er erlangte überwältigende Anerkennung in Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Russland. In der kleinen, aber feinen Fangemeinde klassischer elektronischer Musik verlieh man Oliver Ganz eine Auszeichnung zum besten Newcomer in der Elektronikszene. Zugleich ist dies auch das letzte Album, welches er unter dem Synonym "Kein Kaufzwang" veröffentlichte.
Die CD enthält eine Sammlung von Songs, allesamt in mühsamer Kleinarbeit programmiert und weitgehend von Computern erzeugt und gespielt. Die verwendeten Spielhilfen waren mehrere Step-Sequenzer, Arpeggiatoren und sogar 4 Karma-Module. Oliver selbst spielte eigentlich nur noch die Intros und die Lead-Sequenzen selbst und überwachte ansonsten den chronologisch korrekten Ablauf und das Zusammenspiel der einzelnen Computerprogramme.
Take off (2003) Was passiert, wenn ein Musiker Erfolg hat? Er muss raus auf die Bühne. So geschehen im Sommer 2003, als Oliver Ganz anlässlich einer Grillparty der Schallwende e.V. im Grugapark in Essen ein Open Air Konzert gab.
Zu Beginn begrüßte die sanfte Stimme der Stewardess von "Captain Oliver und seiner Crew" das Publikum an Bord der "Kein Kaufzwang Airline, auf ihrem Non Stop Flug nach Phantasien". Diese, knapp eine Stunde dauernde Reise endete mit dem Song "Der Drachenflug", der sich beim Publikum über Jahre als Höhepunkt des Konzertes ins Gedächtnis brannte.
"Take off" ist der Live Mitschnitt dieses ersten Live Konzertes von Oliver Ganz.
Live at Satzvey Castle (2004) ist der nächste Auftritt von Oliver Ganz gewesen. Im großen Rittersaal der Burg Satzvey in der Eifel fanden die S'electicons von Syngate statt. (Syngate ist das Label, unter dem Olivers CDs lange Zeit verkauft wurden). Natürlich durfte Oliver dort nicht fehlen und freute sich, ein Benefizkonzert geben zu dürfen. Für dieses Konzert hat Oliver seine besten Songs aus allen vorangegangenen Alben neu ausgearbeitet und teilweise sogar komplett neu programmiert.
Ganz klarer Höhepunkt dieses Abends war wieder der Song "Der Drachenflug", der allerdings diesmal zusammen mit Frank D., einem begnadeten Gitarristen dargeboten wurde. Damals anwesend war auch Winfried Trenkler, einer der wichtigsten Moderatoren elektronischer Musiksendungen des WDR. Seine Worte am Ende des Drachenfluges: "Hier steht die Zukunft der elektronischen Musik..."
Oliver Ganz verwendete auf Burg Satzvey live das folgende Setup: Yamaha EX-5 Music Workstation, Korg Karma Music Workstation, Roland JD-800 Synthesizer, Novation K-Station Synthesizer, Waldorf Micro Q Rack Synthesizer, Yamaha MU100R Tonemodul, Korg 01/RW Soundmodul, Yamaha TG55 Soundgenerator, Kawai K1R Soundmodul.
Phases of Death (2004) ist das zweite Konzeptalbum von Oliver Ganz. Es wurde geliebt und gehasst und sehr kontrovers diskutiert. Der Musiker beschäftigt sich hier mit dem Tod.
Das Album erzählt in gut 60 Minuten das mögliche Szenario, welches sich in den wenigen Minuten zwischen klinischem Tod und Hirntod abspielen könnte. Das Album wurde mit einem bis dahin nie dagewesenen Aufwand produziert. Für die Anfangsszene wurde zusammen mit echten Notfallmedizinern ein Drehbuch geschaffen, welches von den besten Schülern einer Schauspielschule gesprochen wurde und absolut realistisch die Vorgänge einer versuchten Wiederbelebung zu Gehör bringt. Der Musiker führte lange Gespräche mit Personen, die bereits sogenannte Nahtod-Erlebnisse hatten, als z.B. einen kurzzeitigen Herzstillstand erlitten und erfolgreich zurück geholt werden konnten.
ThrEEEvolutions (2006) ist wieder eine reine Studioproduktion und das vorläufig letzte und gleichzeitig auch das erfolgreichste Album von Oliver Ganz. Es entstand weitgehend auf einem einzigen, sehr leistungsfähigen Computer voll digital. Die früher verwendeten Instrumente wurde virtualisiert und liefen als ein Stückchen Software ebenfals auf dem PC. Selbst der Gesang im Song "Miriam, singing Synthesis" ist kein echter Gesang einer Frau, auch wenn es verblüffenfd danach klingt. Miriams Stimme ist nichts weiter als eine Software und wurde ebenfalls vom Computer gerechnet.
ThrEEEvolutions behandelt Evolution im weitesten Sinne, und zwar natürlich erst mal biologisch, aber auch im zweiten Schritt mal aus technischer Sicht und nicht zuletzt aus religiöser Sicht. Dementsprechend beginnt ThrEEEvolutions mit einem Zitat aus der Bibel: Genesis.
V-RA (2011) Eine ganze Weile war es still um Oliver Ganz. Das lag weitgehend daran, dass er viel mit Bands unterwegs war, teilweise selbst welche gründete und so seine Live Erfahrungen steigern konnte. Interessanterweise spielte er hier eher Rockmusik, oder Top 40 Cover. Erst 2011 erscheint völlig überraschend eine nagelneue CD namens V-RA.
Auf V-RA hören wir einen vollkommen neuen Oliver, andererseits auch wieder durchaus den "guten alten" Oliver. Er konzentriert sich stark auf die Klänge, die ihn vor 20 Jahren dazu gebracht hatten, selbst elektronische Musik zu machen. Wir erkennen auf V-RA seine Liebe zu den Klängen z.B. des Stringsynthesizers und des Mellotrons von Tony Banks (Genesis), den E-Pianos von Roger Hodgson (Supertramp), aber auch die Orgeln von Ken Hensley (Uriah Heep) und die sanften Flügel und Moogsounds von Richard Wright (Pink Floyd)... alle zusammen in traumhaften, neuen Kompositionen und damit wieder ein unverwechselbares Oliver Ganz Paket. V-RA wurde weitgehend mit virtuellen Instrumenten hergestellt. Zum Einsatz kam folgendes Setup:
Hardware: Kurzweil PC3, Korg Triton Pro. Software: Native Instruments Kontakt 4, Native Instruments E-Piano, Native Instruments B4 II, Novation V-Station. Freeware: Minimogue VA (Minimoog Clone), Superwav8, Stringer (Sample basierter Arp Solina Clone), Stringsynt (Oszillator basierter Arp Solina Clone), Synth1 (Clavia Nord Clone), Triangle II Mono Bass Synth, Tapeworm (Mellotron Clone), Particle Synth.
Next Steps (2017) Wieder hat es mehrere Jahre gedauert, bis ein neues Album erschienen ist. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 arbeitete Oliver an Next Steps. Zu hören sind hier durchaus bekannte Tunes aus seinen früheren Werken. Wieder gibt es wunderschöne E-Gitarrensounds, sphärische Flächen und atemberaubende Melodien. Beim Intro des Albums wird schnell klar, dass es wohl Pink Floyd sind, die von Oliver am meißten verehrt werden und ihn zu Kompositionen bewegen, die das schnell erkennen lassen. Dies ist Absicht, gewollt und im Grunde ein Test.
Das restliche Album ist wieder ein Original Oliver ohne Wenn und Aber. Es erinnert wohl am ehesten an V-RA, da seine Songs ähnlich aufgebaut sind. Next Steps entstand zu 100% in einer virtuellen Studioumgebung auf einem Lenovo T420 Laptop. Hardwareinstrumente wurden nicht mehr verwendet.
Welcome to Vega (2019) Ebenfalls vollständig am Computer entstanden kam 2019 das Album Welcome to Vega heraus. Inspiriert von Filmen wie CONTACT, ELYSIUM und PASSENGERS war klar, dass man in Anlehnung an diese Filme eine eigene Geschichte in musikalischer Form produzieren muss.
Die Menschheit hat sich bis auf wenige tausend Individuen weitestgehend selbst vernichtet. Die noch Verbliebenen haben sich zusammengeschlossen um ein Raumschiff zu bauen, mit dem sie eine neue Heimat suchen wollen. Während der Bauphase des Schiffes entdeckt ein Astronom einen offensichtlich bewohnbaren Planeten innerhalb der habitablen Zone eines Sternes im Vega System. Da es bisher der einzige Planet ist, auf dem menschliches Leben zumindest möglich scheint, setzen sie Kurs dort hin. Die Reise dauert etwa 80 Jahre und ob sie ihr Ziel je erreichen, ist ungewiss. Und falls sie es tatsächlich erreichen, ist menschliches Leben dort wirklich komfortabel möglich?
Bei der Entstehung dieses Albums kamen hauptsächlich zum Einsatz: Steinberg Cubase Elements, Xewton Music Studio, Arturia V-Collection, Native Instruments Kontakt und B4, U-HE Diva und TyrellN6, Plogue Alter Ego, FromTextToSpeach free Online TTS-Service, Dec-Talk 4.4 Speech Synthesizer Software
Disabled (2020) Ebenfalls vollständig am Computer entstanden ist 2020 das Album Disabled. Durch Olivers jahrelanges Zusammenleben mit einem schwerbehinderten Menschen gewann er allerlei Erkenntnisse und Aufarbeitenswertes, beispielsweise über die traurige Ignoranz oder vielleicht auch Unverständnis infolge mangelnden Wissens, mit der auch heute noch manch gesunde Menschen Behinderten begegnen. Disabled handelt von behinderten Menschen unterschiedlichster Art. Es wird hauptsächlich unterschieden zwischen Menschen, die von Geburt an eine (oder mehrere) Behinderung(en) haben oder Menschen, die zunächst vollkommen gesund geboren, und im Verlauf ihres Lebens eine Veränderung erfahren haben, die zu einer Behinderung führte.
Quelle des im "living Cover" verwendeten Videos: Henrike Maria Falke - Gebärden lernen, unter Creative Common BY-NC-SA 3.0 DE Lizenz.